Strategien begrenzter Beunruhigung für ein weiterhin beruhigtes Leben

Fotos: Jonas Alsleben

Der Künstler Malte Scholz kommt nach drei Tagen Harz-Urlaub zurück nach Frankfurt. Unbekannte sind in sein Atelier eingedrungen und haben eine Serie von Selbstportraits schwarz übermalt. Er findet ein anonymes Bekennerschreiben, das die Tat zu begründen versucht. Der Künstler verständigt die Polizei, diese kann aber keine Einbruchsspuren feststellen. Stattdessen setzt sie den Fall in Verbindung mit der Brandstiftung in einem hessischen Sägewerk, zu der sich die Identitäre Bewegung, eine neurechte Gruppierung, bekannt hat. Nachdem sich dieses Bekenntnis als Fälschung erweist, stellt die Polizei die Ermittlungen ein. Auf eigene Faust ermittelt der Künstler weiter. Die Begegnung mit einem rechtsextremen Maler aus Chemnitz und einem ähnlichen Fall an der Kunstakademie Wien in den 90er Jahren zwingt ihn, das Verhältnis von Kunst und Politik in seiner Arbeit zu hinterfragen. Wer übermalte den Übermaler?

Regie: Daniel Schauf
Dramaturgie: Julia Schade
Video: Jonas Alsleben
Performance: Malte Scholz, Philipp Scholtysik, Bettina Földesi u.a.
Produktionsleitung: Toni Müßgens
Assistenz: Anja Schneidereit

Eine Drittmittel Produktion in Zusammenarbeit mit studioNAXOS.

TERMINE

studioNAXOS / 19.11.2015 / 22.11.2015 / 21.05.2016

Theaterdiscounter, Berlin / 11.05.2016 / 12.05.2016

„Die Produktion «Strategien begrenzter Beunruhigung für ein weiterhin beruhigtes Leben» Von Daniel Schauf für den Performer Malte Scholz und etliche Kulissenschieber, ein paar Tage zuvor, war genauso interessant. Es ging mit einem enormen Video los: Mehrere Fachleute versuchten, das Bekennerschreiben eines Anschlags, über den man noch gar nichts wusste, zu interpretieren. Es stellte sich dann heraus, dass es um Anschläge auf Kunst ging, um Übermalungen im Atelier von Scholz. (...) Damit hat sich das «studioNAXOS» als dritter Ort, nach Mousonturm und Frankfurt LAB, für ein freies, Stadttheaterunabhängiges Theater in Frankfurt etabliert. Und war für zwei Monate der spannendste Theaterort der Stadt.“
(Theater Heute)