Hard Feelings (Ein Bericht für eine Akademie)

Fotos: Christian Schuller

Auf “Tier” reimt sich vieles, auf “Mensch” reimt sich nichts. Kafkas kanonische Erzählung “Ein Bericht für eine Akademie” (1920), die als letzter Nagel im Sarg des Menschen als Krone der Schöpfung gilt, wird in der Theaterperformance “Hard Feelings” mit einem hyperrealistischen Tier auf die Bühne gebracht. Erzählend erweist sich Kafkas Affe als Mensch, der geschickt seine eigene Fiktion manipuliert. Aber ein Affe, der erfolgreich Mensch geworden ist, wird nicht einfach frei, sondern landet in einem Netz von Fiktionen, das ihn bestimmt und begrenzt. Als Menschen bewohnen wir Nationalstaaten, leben in dysfunktionalen Familien, laborieren an unseren Biografien – fragwürdige Fiktionen, die man trotzdem nicht einfach abstreifen kann. Worauf dürfen wir hoffen? Vermittelt von moderner 3D-Tracking-Technik erwecken ein Pianist und ein Gorilla Kafkas Fiktion 100 Jahre nach der Veröffentlichung erneut zum Leben.

Regie: Jan Philipp Stange / Jakob Engel
Performance: Judith Altmeyer, Jacob Bussmann, Tobias Rauch, Philipp Scholtysik
Bühne: Jakob Engel
Kostüme: Maylin Habig
Dramaturgie: Philipp Scholtysik
Produktionsleitung: Carmen Salinas
Assistenz: Laila Gerhardt

Eine Produktion von Stange Produktionen in Zusammenarbeit mit studioNAXOS und dem Ringlokschuppen Ruhr, mit freundlicher Unterstützung des Fonds Darstellende Künste, des Kulturamts der Stadt Frankfurt, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des NRW Kultursekretariats “digitale performance” und der „experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation”.

TERMINE

studioNAXOS / 15.10.2020 (Premiere) / 16.10.2020 / 17.10.2020 / 18.10.2020

Ringlokschuppen Ruhr / 23.10.2020

„Dank Tracking-Anzug wird aus Judith Altmeyer ein fast echter Gorilla. Eine Reflexion über das Menschsein, um das Theater, über Geschichte und Kulturgeschichte“ (FAZ)